Der Andy

Bei einer ihm zugeordneten privatisierten Einrichtung für Verkehrswesen  macht der Vorstand, was er wui. Da gibt der Aufsichtsrat dem Vorstand eine Weisung, doch der hält sich nicht dran. Was man der zuständige Minister – das ist Andreas Scheuer? Er spricht mit dem Vorstand. Vermutlich so: Du, du, du Schlimmer. An sich müßte ein solcher Vorstand gefeuert werden, wenn er entgegen bestehenden Richtlinien oder Vorgaben (falsch oder richtig spielt hier keine Rolle) Leute mit überhöhten Gehältern einstellt und Feiern größeren Ausmaßes für sich organisiert. Der Zwerg vermutet, daß diese Willkür der entscheidende Grund für die Privatisierung einer öffentlichen Aufgabe war – das Zuschustern von Begünstigungen, an die man sonst nicht gekommen wäre. Vermutlich haben die Privatisierer dafür gesorgt, daß ihre Spezln dort unterkommen. An sich müßte Herr „Sonnenkönig“ Söder doch merken, daß er mit Scheuer eine völlige Fehlbesetzung in Berlin hat. Es ist ja nicht nur die Mautfrage und das Belügen des Bundestags. Der Mann macht selbst auf dem Radl eine schlechte Figur. Der Zwerg vermutet, daß Scheuer und sein Ministerium eine Eisberg-Variante sind: man sieht nur einen kleinen, ganz kleinen, Teil. Das Größte, im Falle Scheuer: auch das meiste, ist noch unter der Oberfläche.

Er hat (fast) keine Steuern gezahlt

Behauptet die New York Times. Na und? So what! Wieso muß man als Enkel von Einwanderern in die USA Steuern zahlen? Glaubt irgendein Beobachter, daß die Anhänger Trumps nun nicht zur Wahl gehen? Oder Trump nicht wählen? Nein, blöde wie die sind, werden sie diese Steuerverweigerung als besondere Cleverness betrachten. Und weiterhin glauben, daß Trump für sie da ist. Für Trump besteht im Fall der Nichtwahl die Gefahr, daß er aus verschiedenen Gründen vor Gerichte gezerrt wird und dann – oh Wunder – auch verurteilt wird. Was auch für einige seiner Gehilfen innerhalb und neben der Regierung gilt.

Zum Wochenanfang: Tohu wa-bohu

„Moin, moin“, sagt der Chef, als er in den Besprechungsraum kam, „ich sehe, wir sind vollzählig. Ich habe noch einmal über das Hamburger Problem mit der Insel vor unserer Küste nachgedacht. Da fiel mir ein, daß ich mit meinen Kindern vor vielen Jahren einmal nach Disney Land bei Paris fuhr. War schweinemäßig teuer. Wenn man dann über seine Reisen nachdenkt, dann fällt einem auch noch das Tivoli in Kopenhagen und der Prater in Wien ein. Ganz zu schweigen von“ kleine Pause „Coney Island, der heutigen Halbinsel im südlichen New York. Das war mal eine Insel. In 25 Jahren ist Neuwerk auch keine Insel mehr, sondern durch zwischenzeitlich angeschleppten und abgelagerten Modder aus Hamburgs Hafen mit Sahlenburg fest verbunden. Auf Neuwerk könnte man doch einen Vergnügungspark aufbauen. So eine Art ständiger Fleckenmarkt. Olympische Formel abgewandelt.  Lauter, schriller, bombastischer. Meinen Sie, meine Herren, Entschuldigung meine Dame, daß wir davon auch profitieren könnten? Und wenn ja, soll ich das meinem Hamburger Kollegen, wenn ich mal als eine Art besserer Dorf-Bürgermeister vom Ersten Bürgermeister einer Großstadt als Kollege sprechen darf, vorschlagen?“ Flüstert einer der Sitzungsteilnehmer zu seinem Nachbarn: „Ob der das dem Tschentscher vorschlägt oder ein Wattwurm seinen Kopf aus dem Modder reckt, geht doch den Hamburger Pfeffersäcken am selbigen vorbie. Zumal die doch jetzt vor Scharhörn ihren Schlick aus dem Hamburger Hafen ablagern wollen. Stellt euch das vor, was mit dem Watt geschieht und unserem Strand? Dem Tschentscher würde ich bestenfalls den Götz von Berlichingen machen und ins Hafenbecken pinkeln!“

Auf die sonntägliche Goldwaage gelegt

US-Präsident Donald Trump hat es am 24. September abgelehnt, eine friedliche Übergabe der Macht nach der Wahl im November zu garantieren. Auf die Frage eines Reporters, ob er bei „Sieg, Niederlage oder Unentschieden“ bei der Wahl „hier und heute“ eine friedliche Übergabe zusichere, antwortete Trump: „Wir müssen abwarten, was passiert“. In seiner Antwort warnte Trump mit Blick auf die Zunahme der Abstimmung per Briefwahl erneut vor Betrug, ohne dafür stichhaltige Beweise vorzulegen. Der Präsident machte deutlich, daß es ohne Wahlbetrug seiner Ansicht nach nicht zu einem Machtwechsel, sondern zu einer Fortsetzung seiner Regierung kommen wird. Sein Konkurrent Joe Biden sagte in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware nach Angaben von Reportern zu Trumps Aussage: „Er sagt die irrationalsten Dinge. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Trump wiederholte zwei Tage später seine indirekte Weigerung, das Amt zu verlassen; es war also keiner der üblichen Dummschwätzereien. Nach den Umfragen in den USA hat am 25. September 2020 Biden 239 Wahlmänner, Trump 125 (jeweils einschließlich voraussichtliche Elektoren aus verschiedenen Staaten); (Mehrheit liegt bei 270 Wahlmännern); in 17 Staaten sind 174 Elektoren noch nicht einem der Kandidaten zugeordnet. Fast alle Länder Europas haben eine faschistische Phase hinter sich. Warum sollte die USA davon ausgenommen sein? Da fast jeder US-Amerikaner mindestens eine Waffe besitzt, kann es spannend werden. Vielleicht muß die UN eine Friedenstruppe schicken. Oder AKK die unterfinanzierte Truppe.

Entschuldigung

Rummenigge bat wegen des Herdenverhaltens auf der Tribüne erwartungsgemäß (koscht ja nix) um Entschuldigung und stellte fest: „Das Bild ist in der Öffentlichkeit nicht optimal gewesen.“ Stimmt. Andererseits hätte sich ja auch dieser Söder für solche dummen Regelungen entschuldigungen müssen, sind sie doch auslegungsbedürftig (sagen jedenfalls die Vorständler des Bayern).  Nachtrag: Der Söder ist der, von dem alle CDUler sagen, daß er ein guter Kanzler wäre. Gelacht wird nur in den Hinterzimmern. Über den Lackel, den damlichen. Dabei fällt mir noch ein anderer ein. Da sagt der Lindner auf dem Parteitag der Partei, die niemand mehr nennt und hinter der keine FAZ-Leser stecken, er hätte morgens 300-Mal mit Linda Teuteberg, vormals seine von ihm ehemals hochgelobte Sekretärin, geprochen. Das kam so Lindner-mäßig rüber, daß er sich entschuldigte, „wenn damit Gefühle verletzt wurden bei Linda und anderen Beobachterinnen und Beobachtern.“ Herr Lindner, ich kann Sie beruhigen. Sind sie nicht, weil wir von Ihnen sowieso nur eine Brüderles-Rede erwartet hatten. Wenn’s um Frauen geht. Da fällt mir noch der uralte Herrenwitz ein, ich glaube Nummer 17 (Sauer-scharf-Suppe): „Sprechen Sie dabei mit Ihrer Generalsekretärin?“ „Ja, natürlich, wenn ein Telefon in der Nähe ist.“

Das ist unanständig

Da gehen in Belarus Tausende auf die Straße und protestieren so gegen den Diktator Lukaschenko. Die Länder der EU wollten gegen rund 40 namentlich benannte regimeunterstützende Belarussen vorgehen. Doch ein Land blockiert diese Maßnahme: Zypern. Offizieller Grund für diese unanständige  Haltung ist, daß die EU nicht gegen die Türkei vorgeht, die in Zyperns Gewässern nach Öl bohren will.  Eine solche Kopplung von völlig unterschiedlichen Punkten kommt leider häufiger vor. Es kann aber auch sein, daß Zypern nichts gegen Belarus unternehmen will, denn dieses EU-Land ist bekannt dafür, daß osteuropäische Oligarchen dortselbst ihr Geld bunkern. Und jetzt das Argument Türkei nur vorgeschoben ist. Die Kopplung von Maßnahmen  gegen Belarussen mit Maßnahmen gegen die Türkei ist unanständig. Das Konstrukt der EU, in der es darum geht, möglichst viel Geld aus Brüssel zu erhalten (was andere Länder wie Deutschland zahlen müssen) bei der gleichzeitigen Möglichkeit, gemeinsame Beschlüsse durch das Veto eines Landes zu blockieren, wird nicht zu einer einheitlichen Politik Europas führen. Polen und Ungarn haben schon ihr Veto angekündigt, wenn die „Corona“-Milliarden gekoppelt werden mit Vorschriften zur Rechtstaatlichkeit. Abzocken ja, Rechtsstaat nein. Das ist nicht das Europa, was die Gründerväter sich vorstellten. In einem solchen Europa will der Zwerg nicht leben. Schiet auf die Reisefreiheit und die fast einheitliche Währung.

Sie wollten doch nur kuscheln

Die Bosse des Fußballclubs Bayern München konnten erneut einen grandiosen Erfolg ihrer internationalen Balltreter-Truppe registrieren. Acht zu Null gegen Schalke aus Gelsenkirchen. Während Markus Söder den irren Corona-Aktivisten mimt, sitzt einer seiner Vorgänger (der Stoiber mit dem Ähm-Rapid) auf der Prominenten-Tribüne in der Allianz-Arena in München. Er kuschelt mit Steuer-Uli. Dicht an Dicht und ohne Mundschutz. Wie übrigens weitere Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Bayern-Clubs; sie haben wohl zu häufig den Ball mit dem Kopf geschlagen. Und der Chef von’s Ganze ist wohl zu häufig mit dem Kopf gegen den Torpfosten gestoßen. Dicht an Dicht sitzen sie da. Ohne Mund- und Nasenschutz. Der FC München ist erfolgreich. Aber die Typen, die den Verein dominieren, auf dem Spielfeld und im Hintergrund, sind so abschreckend, daß sie kein Vorbild sein können. Während der gemeine Bürger in Bayern mit drastischen Strafen rechnen muß, benehmen sich die Bosse des Fußballclubs, als gehöre ihnen nicht nur die Fußballwelt. Ganz sicher: erstens müssen sie keine Buße leisten und zweitens werden sie die Vorschrift auch fürderhin verletzen. Erwartungsgemäß haben sie sich entschuldigt. Kostet nix. Finger sind sowieso hinterm Rücken gekreuzt. Wir haben das ja schon bei Hoeneß gesehen: Jeder Mensch mit Anstand wäre in der Versenkung verschwunden und hätte nicht gesagt „Das war’s noch nicht.“ Ein Gericht in Frankreich verurteilte den früheren Ministerpräsidenten François Fillon (wegen Korruption) mit der Begründung,  er habe „seine Pflicht zur Rechtschaffenheit und Vorbildlichkeit nicht erfüllt.“ Das könnte man auch für die Bayern-Bonzen sagen.

Zum Wochenanfang: Tohu wa-bohu

„Gestern“, sagt der Chef, „hatten wir einen privaten Freundschaftsbesuch von Bürgermeistern aus unseren Partnerstädten Saßnitz und Binz. Die erzählten von dem riesigen Erfolg, den sie mit den Störtebeker-Festspielen erreichen. Touristen, Steuereinnahmen. Werbung für die Insel. Als wir an der Grimmershörner Buch spazierten, sagt der Bürgermeister von Binz, hier könnte man wie in Konstanz eine riesige Seebühne hinstellen und Störtebeker-Stücke aufführen. Ich finde die Idee sehr gut. Das würde uns guttun. Und, ehrlicherweise, Störtebeker räuberte ja in der Nordsee und nicht in der Ostsee. Paßt also viel besser hierher. Was mir nicht so gefällt, ist, daß der Störtebeker ein Krimineller war, den man zu Recht in Hamburg mit seinen Kumpanen köpfte. Aber, na gut, na schön. Wir könnten vielleicht, ein wenig Robin-Hood-Atmosphäre und immer eine große Liebesszene à la Ronja Rübenbraut mit Moni Ferres einzubauen. Also. Ich bitte Sie, einen Kosten­voranschlag für eine Seebühne zu erstellen. Ob wir dann Räubereien mit und über Störtebeker darauf zeigen oder große Literatur singen lassen, ist im Moment noch nicht so wichtig. Muß aber winterfest werden. Wir haben ja hier richtiges Meer und keine Schwäbisches. Lassen Sie uns nächste Woche über dieses Projekt weiter sprechen. Das könnte für die ganze Nordsee-Küste ein richtiger Knaller werden. Ich muß weg. Bis denne dann wie wir im Ruhrpott sagen. Haha.“ Und weg ist er. „Habt ihr gesehen, daß bei ihm schon die Alopezie beginnt. Was ja wohl Vieles erklärt.“

Entschuldigung, mein Lieber

Immer wurden Homosexuelle in der Bundeswehr diskriminiert. Ganz zu schweigen von den Vorläufern der deutschen Wehren. Das schloß nicht aus, daß unser letzter Kaiser (der mit dem Bart) sich an tanzende Soldaten im Tutu ergötzte: Bei einer Feier in Donaueschingen starb der General der Infanterie Hans Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler im zarten Alter von 56 Jahren an Herzversagen als er vor dem Kaiser und Gästen der Jagdveranstaltung im Tutu tanzte. So nach dem Motto: „Ich habe im Tornister zufällig ein Tutu, soll ich mal zeigen, wie das aussieht und wie man darin die Beine hochwirft?“ Der Zwerg ist sich sicher, daß das nicht dessen erste Vorführung der Ballett-Kunst war. Der Zwerg erinnert daran, daß seit Zeiten des französischen Ludwig XIV. Ballerinen mit 42 Jahren in den bezahlten Ruhestand (bei einer damaligen Lebenserwartung von 35 Jahren!) gehen durften. Daran hätte der Kaiser denken müssen, als er den General hüpfen ließ. Schlußfolgerung: Ein Sterben im Tutu ist möglich aber nicht erstrebenswert. Womit nicht gesagt oder gemeint oder unterstellt werden soll, daß Tanzen im Tutu ein Beweis für Homosexualität ist. Frau Bundesverteidigungsminister hat sich jetzt entschuldigt, weil in früheren Zeiten Bundeswehrangehörige wegen ihrer Homosexualität diskriminiert wurden: „Die Haltung der Bundeswehr zur Homosexualität war falsch. Sie war damals schon falsch und hinkte der Gesellschaft hinterher, und sie ist es aus heutiger Sicht umso mehr. … Ich bedauere diese Praxis sehr. Bei all denen, die darunter zu leiden hatten, bitte ich um Entschuldigung.“ Also ihre Begründung heißt: „… hinkte der Gesellschaft hinterher.“ Auch deshalb ist diese Entschuldigung Humbug. Pipifax. Die Frau ist erst seit kurzer Zeit in dieser Funktion, und das, was Jahrzehnte vor ihrem Dienstantritt geschah, hat sie nicht zu verantworten. Frau AKK glaubt doch nicht etwa, daß mit ihrer Entschuldigung das Thema „Homosexualität“ in der Bundeswehr erledigt ist.

Es geht wohl noch einmal gut

Die ältere Dame (über 77 Jahre, ergrautes Haupthaar, immer noch am Geschehen außerhalb ihrer vier Wände interessiert) freut sich, daß ihr – wenn man so will – Altersgenosse noch nicht aufgibt. „Stell‘ dir vor, lieber Zwerg, Wolfgang Schäuble ist seit 1972 im Bundestag und wird 2021 noch einmal kandidieren. Er wird seinen Wahlkreis auch wieder gewinnen. Denn er steht in Baden-Württemberg stramm im protestantischen Lager. Stell Dir das mal vor: seit 1972 sitzt er im Bundestag. Was der alles erlebt hat. Und wenn er in den nächsten Bundestag mit den rund 800 Abgeordneten einzieht, wird er eine Art Goldene Hochzeit feiern könne. Wobei Hochzeit wie Hoochzeit gesprochen werden muß. Also so etwas wie Breite, Länge, Höhe. Natürlich hat er auch Tiefen erlebt. Persönlich und politisch. Den Kohl hat er beerbt und die Spenden-Schublade nicht zugehalten. Shit happens. Hat er überstanden. Die Merkel bootete ihn aus. Hat er überstanden. Er ist immer noch da. Vom Präsidentensitz kann er in altersbedingter Weisheit und Ruhe die Agenten der siamesischen Drillinge CDU, CSU und SPD beobachten. Was stört es ihn! Lieber Zwerg, das wird nach ihm keiner mehr schaffen.“ „Du meinst, dieser Herr Amthor. aus Vorpommern wird keine 50 Jahre sitzend im Bundestag schaffen? Der kann doch sonst nix. Der ist jetzt ungefähr so alt wie Schäuble damals. Der ist doch so rührig und hat sich extra in die katholischen Arme begeben.“ „Ja, schon. Aber das war der entscheidende Fehler des Herrn Amthor. Um so lange wie Herr Schäuble politisch erfolgreich zu sein, darf man sich nicht in die vatikanischen Gefängnisse begehen. Schon Bismarck hat die Ultramontanisten niedergehalten. Merke: Merkel kommt aus einem evangelischen Pfarrhaus. Messer auf und den Philipp Amthor reinfallen lassen. So funktioniert Politik.“