Zum Wochenanfang: Tohu wa-bohu

„Moin moin. Frau Hempel, meine Herren.“ Irgendwie ist die Stimme des Chefs etwas gedrückt, auch die Miene zeigt nicht das übliche strahlende Lächeln wie wir es von früheren Besprechungen kennen. Irgendetwas ist schief gelaufen.  „Wenn Sie, liebe Kollegen, meinen, ich sähe heute etwas bedrippelt aus, dann meinen sie richtig. Sie wissen, wir Niedersachsen haben zwei bedeutende Posten in Brüssel besetzt. Das eine ist die Oberkommissarin, nein nein, nicht die Postel aus Bremen, sondern das Röschen, und der andere ist McAllister, der als Besitzer eines Grundstücks in Nord-Schottland auch Laird of Glencairn ist. Warum erzähle ich das hier? Aus vertraulich bleiben müssende Quellen habe ich erfahren, daß die Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager aus Dänemark sich wegen der Erstürmung der Düppeler Schanzen an Deutschland rächen will. Und die Vestager beginnt mit Cuxhaven. Nicht nur an der Goldküste unserer schönen Stadt stehen durch Pricken abgetrennte Bereiche eine ganze Menge Strandkörbe. Bei einigermaßen vernünftigem Urlaubswetter ist die Vermietung von denen eine sichere Einnahmequelle, wenn nicht sogar eine besondere Art des Gelddrucks. Insgesamt handelt es sich hier um größere Beträge. Frau Vestager verlangt, daß wir als Stadt die Stellplätze europaweit ausschreiben müssen. Auch die einheitliche Preisfestsetzung der Strandkorbvermieter hat die Frau angeblich erzürnt. Bei dieser Frau, die eine sogenannte Liberale ist, läuft das unter Freiheit der Märkte. Dabei geht es doch nur um die Slaget ved Dybbøl – so nennen die Dänen die Prügelei bei Düppel in Südjütland. An der Ostseeküste, nicht hier an unseren Küsten. Ich habe schon mit einem der hiesigen FDPlern gesprochen, ob man nicht mit der Frau so von liberaler Partei zu liberaler  Partei reden kann, aber der vermietet keine Strandkörbe, also interessiert er sich nicht für die Probleme unserer Bevölkerung. Dieser Typ wollte doch tatsächlich erst ein Gutachten anfertigen lassen, von einem seiner Parteifreunde, natürlich. Das ist so ein Typ wie der Lindner, nur im Kleinformat. Mehr Schein als Sein. Maul aufreißen. Und das war’s dann. Entschuldigen Sie diese drastische Wortwahl. Ist doch aber wahr. Ich bin stinksauer. Das erklärt meine gedrückte Stimmung. Na gut, na schön. Sie haben ja keine Verantwortung zu tragen so wie ich. Manchmal ist das schon sehr bedrückend. Doris sagt … Ach lassen wir es gut sein. Schluß für heute. Trotz meines Ärgers: Viel Spaß bei der Arbeit am Bürger.“

Grundsätzlich heißt: muß nicht sein

Die EU-Kommission empfahl im März 2021 dringend, die Abwässer auf Coronaviren zu untersuchen. Die Grünen wollen diese Methode als zusätzliches Instrument  gegen die Pandemie nutzen. Der FDP-Abgeordnete Wieland Schinnenburg meint, man müsse die Corona-Pandemie mit allen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln bekämpfen. Der CDU-Abgeordnete Erwin Rüddel, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bundestag,  und aus Bonn stammend, sagte der FAZ: „Grundsätzlich finde ich, daß alle Möglichkeiten, die Pandemie zu bekämpfen, genutzt werden sollten. Die Abwasseranalyse auf Coronaviren ist aus meiner Sicht nicht prioritär.“ Rüddel meint, die Digitalisierung der Gesundheitsämter sei die deutlich wichtigere Aufgabe. Dem Zwerg kommt es so vor, daß hier Pflaumen und Pfirsiche miteinander verglichen werden. Dabei: man kann doch das eine tun (Abwasseranalyse), ohne das andere (Digitalisierung) zu lassen, denn eine Abwasseranalyse berührt die erforderliche Digitalisierung der Gesundheitsämter überhaupt nicht. Es kommt dem Zwerg so vor, als ob mit dem Vorwand der verschlafenenen Digitalisierung von anderen Maßnahmen abgelenkt werden soll. Das Problem bei der Abwasseranalyse ist vermutlich etwas ganz anderes. Wenn man anfängt, die Abwässer wegen Corona zu analysieren, dann ist es natürlich auch möglich, wäre auch heute schon möglich, andere Schadstoffe im Klärwerk zu identifizieren. Und da wird es für die Landwirtschaft und für Industriebetriebe gefährlich. Als „Beifang“ würde man vielleicht auch andere Stoffe finden. Und dieser mögliche Kollateralschaden muß vermieden werden. Grundsätzlich. Grundsätzlich, so hat der Zwerg einmal gelernt, heißt, Ausnahmen sind möglich und zulässig. Genau. Deshalb spricht Rüddel vom Grundsatz. Nur nicht daran rütteln (haha). Damit ist für ihn das Thema abgehakt. Aus der Gegend kommt doch auch die Landwirtschaftsministerin, nicht wahr? Genau. Das sagt doch alles: Wir sind die Verhinderer.

Das stille Vorurteil

Der Zwerg Unwissend ist kein Typ, der gern spazierengeht oder im Garten den Wühlmäusen nachgeht. Zu seinen angenehmsten Beschäftigungen gehört – wie vielen im deutschen Volk – das Nichtstun. Oder wie wir Greichen sagen: Na pernai i ora mou, die Zeit mit Fernsehen totschlagen. Gern auch in Verbindung mit dem Betrachten bewegter Bilder kriminellen Inhalts im Fernsehen. Kürzlich hat er sich den dritten Teil einer Serie angesehen, die in Frankreich spielt und von Dutzenden europäischer Fernsehanstalten verantwortet wird. Der Inhalt: Fünf Jahre nach dem Überfall auf das Geschäft eines Diamantenhändlers, bei dem dieser erschossen wird, wird mit derselben Waffe abermals jemand vom Leben zum Tode befördert. Wird natürlich, Happy-End-mäßig aufgeklärt und zu einem „guten“ Ende geführt. Typ: Verbrechen lohnen sich nicht (das haben die Cum-Ex-Profiteure aber anders in Erinnerung). Darum geht es hier aber nicht. Der erschossene Händler heißt „Mueller“, seine Witwe Fanny, die beiden Söhne David und Benjamin. Warum sollten sie denn anders heißen? Ist doch klar: Diamantenhändler müssen einen Vornamen haben, der zumindest jüdisch klingt; noch besser wäre es, wenn auch der Familienname jüdisch klingt. Doch da reicht schon, daß er niederländisch-deutsch klingt in diesem in Frankreich spielenden Fernsehfilm. Auch der eine Sohn erinnert mit der Hauttönung nicht an einen nordfranzösischen Bio-Franzosen. So funktionieren Vorurteile. Die auf leisen Sohlen daherkommen. Und deshalb auch gut funktionieren.

Söders Versprecher

Söder teilte am 22. Mai 2021 mit, daß die Union entweder den Kanzler stellt oder in die Opposition geht. Keinesfalls würde die Union als Juniorpartner unter Annalena-Grün zur Verfügung stehen. Wir wollen das hier nicht zu Ende erörtern – oder doch: die nächste Regierung  besteht also aus Grüne und CDU und FDP. Nach dem Stand der letzten Umfragen (Sonntagsfrage, Forsa bzw. Forschungsgruppe Wahlen) heißt das: Grüne erhalten 26 bzw. 25 Prozent, CDU/CSU erhält 24 Prozent, FDP kommt auf 11 Prozent, ergibt insgesamt 60 Prozent. Gute Mehrheit. Unter Söders versprochenen Versprecher sind davon bundesweit rund 6 Prozent CSU-Stimmen abzuziehen, so daß diese Koalition 54 Prozent vertritt; CDU hätte rund 18 Prozent. Reicht auch. Auch eine Beteiligung der SPD (14 bzw. 15 Prozent) an Stelle der FDP (Lieber nicht regieren usw.) würde eine ausreichende Mehrheit garantieren. Im Klartext: Man kann auf die CSU verzichten. Sollte sich Laschet dem Söderschen Diktum beugen, kämen die möglicherweise miteinander koalierungsfähigen Parteien aus Grünen, FDP und SPD auf insgesamt 51 Prozent. Damit ist keine Regierung zu bilden. Wir bekämen entweder eine Minderheitsregierung (Baerbock würde bei der Kanzlerwahl staatstragend von der AfD mitgewählt – ob’s der Annalena paßt oder nicht) oder Neuwahlen. Sollten die Grünen in Angesicht dieser Situation sich weigern, Baerbock als Kanzlerin zu nominieren oder würde die Addition der Abgeordnetensitze nur knapp oberhalb der Mehrheit liegen (also äußerst wankelfähig sein), würde … Ja, dann würde Frau Merkel mit der sog. GroKo bis zu einer Neuwahl weiterregieren. Der Bundespräsident Steinmeier würde es nicht richten können. Der Söder ist ein genaz schlimmer Finger, wie man so sagt. Er wird auch bei einem Laschet als Kanzler immer wieder erpresserische Methoden anwenden wollen. Übrigens: Haben Sie gemerkt, daß Baerbock und Habeck wie auch Laschet auch nur mit Wasser kochen? Zuweilen sogar mit abgestandenem?

Nachtrag: Auszug aus dem Duden: „sö – dern, dem Wähler haltlose Versprechen geben, besondere Form des Lügens 

Das sind keine Weicheier

Der Zwerg hatte schon befürchtet, daß gegen Weißrußland Sanktionen gröberer Art verhängt werden. Zum Beispiel hätte man ja auch ein Verbot sämtlicher Geschäftsaktivitäten beschließen können. Oder die Ausweisung aller Weißrussen aus dem Euro-Raum, sofern sie nicht Asylbewerber sind. Aber Gottseisgebenedeit: man kann sich auf die Unternehmen und den europäischen Regierungen nebst freier ungehinderter Marktwirtschaft verlassen. Bosch und Siemens und VW und Daimler: keine Angst, Jungs, wir belassen es bei lautstarken Protesten. Alles darf gemacht werden, doch wehe, wehe die Geschäftsbeziehungen werden eingeschränkt. Es stehen bzw. standen 770 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft auf dem Spiel. Immerhin ist Deutschland viertgrößter Handelspartner der Diktatur. Ganz wichtig und bedeutsam: Die Einbestellung der belarussischen Botschafter ist doch als Schmerzengeld im Gehalt berücksichtigt. Lächerlich. Aber, wenn man alle Botschaften in der EU geschlossen hätte und umgekehrt alle EU-Botschaften in Belarus, dann wäre das belarussische Volk (jetzt paßt es grad so) ganz arg betroffen gewesen. Was ja auch keiner glaubt. Diese Botschaftsangehörigen hätten alle nach Minsk zurückkehren müssen. Es würden Wohnungen für diese Leute fehlen. Die wären stinksauer gewesen. Luxusleben und Spaziergänge in Freiheit ade. Die hätten nun auch nichts mehr gekauft. Es wäre auch noch einmal Umsatz ausgefallen. Und: Stellen Sie sich vor, die Einschränkung des Flugverkehrs wäre für die Flughafenbetreiber eine Katastrophe – kein Parfümverkauf, kein Whisky-Verkauf, kein Verkauf von Gummibärchen und anderen Luxusartikeln. Grade jetzt, wo die Reiserei wieder losgeht. Das würde die deutsche Wirtschaft bis ins Mark treffen. Und ans Bein pinkeln. Die EU-Kommission und die Regierungen der EU-Länder sind keine Weicheier oder Warmduscher. Sie verraten nur ihre Monstranz. Hat ja sowieso keiner Ernst genommen. Und wahrlich: Deutschland ist da immer mittenmang. Tolle Regierung, die da immer verkündet, sie würde überall für die Menschenrechte eintreten. Immer, wenn man klar Kante erwartet, sieht man im ungereinigten Darmausgang die geschmeidigen Geschäftemacher. Da lob ich mir (ausnahmsweise, Entschuldigung) die Hamburger: Die haben den Piraten Störtebecker und seine Kumpane 1401 nach damaliger Art bestraft (und ihm anschließend Denkmäler gesetzt).

Zum Wochenanfang: Tohu wa-bohu

„Moin moin. Ich hoffe, Sie sind am Sonntag nicht so naß geworden. Sie wissen, Pfingsten und so. Ist jetzt vorbei. Jetzt kommt eine lange Pause bis zum nächsten Feiertag. Und der fällt auf einen Sonntag. Na gut, na schön. Anderes Thema. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, was mir gestern passierte.“ Der Chef schnauft vor Erregung als wäre er im Rathaus zwei Treppen hochgelaufen. „Klingelt doch kurz nach elf Uhr das Telefon, ich weiß ja jetzt, wo das steht. Und es meldet sich Herr Sowieso. Ich will den Namen hier nicht nennen. Vertraulichkeit und so. Er überlege, sagt der Herr, ob er eine Serie von Drehbüchern für eine bekannte Krimireihe im Fernsehen schreibe. Cuxhaven hätte ja auch einen gewissen Bekanntheitsgrad, mindestens so wie Münster. Wegen der Wattfahrten. Der Herr fragt, ob ich ihn begleiten würde, so als Stadtbilderklärer wie es früher in der Zone für die Bären- und Fremdenführer hieß, haha. Sie können sich vorstellen …“. Der Chef blickt strahlend und  wegen der Aufregung mit Schweißtropfen auf der Stirn in seine Gesprächsrunde. „Ich soll da auch eine Rolle spielen. Na. Da bin ich doch Feuer und Flamme. Für solche kostenlose Reklame für unsere Stadt bin ich doch immer zu haben. Und …“ er blickt stolz in die Runde „… ich soll sogar mitspielen. Der Mann, dessen Namen ich hier nicht nennen will, hat vor, als ersten Film einer Reihe einen Kriminalfall im Osten unserer schönen Stadt zu machen. Arbeitstitel soll sein …“ kleine erwartungserhöhende Pause  „… Mord am Klärwerk. Er hat mir zugesagt, daß er auch die Kugelbacke und den Strand an der Goldküste zeigen will. Gut. Na gut schön. So viel für heute an Neuigkeiten. Auf, auf. Viel Spaß bei der Arbeit am Bürger.“

Nun gut, es ist Wahlkampf

Markus Söder entblödet sich nicht, und Wahlkampf kann das nicht entschuldigen, die Verlegung mindestens eines Bundesministeriums von Berlin nach irgendwo, aber nach Sachsen-Anhalt, vorzuschlagen. Der Zwerg hat ja immer gehofft, daß dieser Unsinn mit den Reise-Ministerien in Bonn irgendwann aufhört – aber danach sieht es nicht aus. Beim nächsten Wahlkampf-Auftritt dieses bayerischen Gernegroß in einem anderen Bundesland wird er auch für dieses Sitz und Verlagerung eines Bundesministeriums fordern. Wenn das so weitergeht, dann sitzt Annalena mit Armin und Christian allein in Berlin, weil alle Ministerien verlagert wurden. Söder forderte außerdem einen neuen Standort der Bundeswehr-Universität in Sachsen-Anhalt. Mit anderen Worten: Er will die Münchner Bundeswehr-Universität verlagern. Habe ich doch richtig verstanden – oder? Söder forderte auch für die kommende Bundesregierung eine stärkere Berücksichtigung von Ostdeutschen. Wenn es keine Kanzlerin mehr aus dem Osten gebe, müsse es deutlich mehr Kabinettsmitglieder als derzeit aus den östlichen Bundesländern geben. Das wirft die Frage auf, wo denn Frau Baerbock herkommt? Aus Hamburg – so wie die amtierende Kanzlerin? Oder wohnt diese Frau in Ostdeutschland? Der Zwerg stimmt ihm partiell zu: den Verkehrsminister würde er auch sofort durch einen Ostdeutschen ersetzen, (egal wo dieser herkommt, käme er auch aus Sachsen-Anhalt) und das Ministerium für Bildung und Forschung würde er gleichfalls einem ostdeutschen Bürger zuweisen, sofern dieser noch in der DDR-Zeit polytechnischen Unterricht genossen hat. Das Wirtschaftsministerium würde der Zwerg aber keinesfalls einem Politiker anvertrauen, der wie der derzeitige Minister aus einem Beitrittsgebiet kommt. Und da das Fressen und Saufen bekanntlich vor der Moral kommt, könnte auch hier ein ostdeutscher Bürger zum Zuge kommen – Hauptsache, er kommt nicht aus einem Weinbaugebiet, sondern aus einer Kartoffelanbaugegend: Lieber Philipp als noch einmal Julia. Sagt die ältere Dame (wieder einmal voll durchblickend): „Das ist erstens Wahlkampfgetöse von diesem Typen und zweitens eine kleine Schmutzelei gegen den von ihm nicht verhinderten Kanzlerkandidaten aus Nordrhein-Westfalen. Söder will jetzt schon entscheiden, wer Minister von seinen Gnaden wird. Wobei, vier Posten für die Bayern sind fest eingebucht. Über die entscheidet er allein. Und Amthor mit seinem Muttertagsstrauß kommt überhaupt nicht und für nichts infrage. Merk’ dir das.“ Sagt die Enkelin: „Kann ich ein Dolomiti haben?“ Pu: „Ich auch, ich auch. Will haben.“

Nachtrag: Auszug aus dem neuen Duden: „sö – dern, dem Wähler haltlose Versprechen geben, besondere Form des Lügens

Auf die sonntägliche Goldwaage gelegt

Two points for Paloma and the Berliner Senat. Die Berliner Senatsregierung will aus löblichen Gründen die Veranstaltungswirtschaft fördern. Aus öffentlichen Mitteln sollen bei Präsenzveranstaltungen 25 Euro je Teilnehmer – im Rahmen der Corona-Regeln – ein Zuschuß gezahlt werden; sofern die Veranstaltung zusätzlich im Internet übertragen wird, werden weitere 10 Euro gezahlt. Weitere 25 Euro kann es geben, wenn die Veranstaltung bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Hierfür ist ein siebenseitiges Antragsformular zur „Sustainable Event Scorecard“ auszufüllen.  Dieser Vordruck enthält 47 Fragen mit zusätzlich einigen Unterpunkten. Verantwortlich für diese Unterstützungsaktion und für den Vordruck ist die Berliner Wirtschaftssenatorin und Grünen-Politikerin Ramona Pop, als Kind in Rumänien großgeworden. Die Frau ist die späte Rache Ceaucescus am deutschen Wesen. Der Antrag ist so etwas von blöde, daß der Zwerg Unwissend ihn hier vorstellen will und den Fragenkatlog betr. Transport hier abdruckt. Für psychoische Folgeschäden ist der Zwerg nicht haftbar zu machen, Kinder sind fernzuhalten. Den Vordruck finden Sie unter https://convention.visitberlin.de/sites/default/files/2021-04/Sustainable-Event-Scorecard_Formular_1.pdf. Wer so einen Scheiß zu verantworten hat, ist nicht wählbar. Und auch nicht die dazugehörende Partei. Deutschland und seine Politiker sind halt innovativ – wie schon Frau Angela Merkel, amtierende lame duck in Berlin – feststellte. Genau.

Punkt 2 des Vordrucks (Transport)

6. Im Rahmen der Anmeldung werden die Teilnehmenden auf Angebote für die An-und Abreise zur Veranstaltung mit der Bahn hingewiesen. Einzureichende Nachweise: E-Mails oder Screenshots (inkl. URL)

7. Im Anmeldeprozess wird auf die Möglichkeit, die bei der An-und Abreise anfallenden CO2-Emissionen zu kompensieren, verwiesen. Einzureichende Nachweise: E-Mails oder Screenshots (inkl. URL)

8. Durch die Veranstaltenden gebuchte An-und Abreisen inner­halb Europas werden mit Bahn-und/oder Busreisen organi­siert. Einzureichender Nachweis: Übersicht zu den organisierten An-und Abreisen, inkl. des jeweiligen Mediums

9. Die durch vom Veranstaltenden organisierte Flugreisen entstandenen CO2-Emissionen werden kompensiert. Die Kompensation findet in einem Klimaschutzprojekt statt, dass die Kriterien eines der folgenden Gütezeichen (Qualitätsstan­dards) erfüllt: Clean Development Mechanism, Verified Carbon Standard, Plan Vivo, Gold Standard, MoorFutures. Einzureichende Nachweise: Berechnung und Zertifikat über die Kompensation in einem Klimaschutzprojekt, das eines der folgenden Gütezeichen (Qualitäts­standards) trägt: a) Clean Development Mechanism b) Verified Carbon Standard c) Plan Vivo d) Gold Standard e) MoorFutures f) Gleichwertiges Gütezeichen (die Gleichwertigkeit ist nachzuweisen)

10. Alle durch die Veranstaltenden organisierten Transporte im Land Berlin werden mit dem ÖPNV

Einzureichender Nachweis: Übersicht zu den organisierten Transporten, inkl. des jeweiligen Mediums/Antriebs

11. Durch die Veranstaltenden wird ein vergünstigtes ÖPNV-Ticket angeboten oder ein ÖPNV-Ticket in das Veranstaltungsticket inkludiert. Einzureichender Nachweis: Schriftliche Bestätigung des Vertragspartners oder Rechnung

Es wird gebeten, sich nicht zu laut zu schämen.

Boko Haram

Im Norden Nigerias terrorisiert eine Gruppe bewaffneter Islamisten die Bevölkerung. Diese Terroristen nennen sich Boko Haram, was auf Gut-Deutsch „Westliche Bildung ist Sünde“ heißt. Jetzt komme ich zu deutschen Verhältnissen. Wenn man vom Terror absieht, haben auch wir hier eine Gruppe, die sich Boko Haram nennen dürfte und müßte. Das sind die aus Rußland heim ins Reich gekehrten Deutschen, die – so heißt es – vorwiegend  den Sender „Russian Today“ genießen und die vorwiegend die Schande von Deutschland, vulgo AfD, wählen. Bei denen muß es wirklich so sein, zu glauben oder sogar zu wissen, daß westliche Bildung eine Sünde ist. Der Zwerg ist sich sicher, daß die sich in einigen Gebieten zusammenballenden Haufen (Horden will ich sie nicht nennen) russischer Neubürger (Marzahn in Berlin, Pforzheim) vermutlich lieber heute als morgen ins Putin-Reich zurückkehren würden, wenn

Von O bis O

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser dieser Kolumne noch an den Herrn Bundesverkehrtminister Hans-Christoph Seebohm. Er war der am längsten amtierende Minister dieser Sparte, was vielleicht auch damit zusammenhängt, daß er konsequent für den Rechtsverkehr und für Rechtsparteien eintrat. Nicht erfunden wurde von ihm die Autobahnplanung, wonach jeder Deutsche im Umkreis von 50 Kilometern eine Autobahn­auffahrt vorfinden solle. Nein, diese Pläne stammen nicht aus der Nazi-Zeit, sondern von Georg Leber, SPD, über dessen Baupläne viel gelacht wurde und der damit die Vorwärts­bewegung der Bundeswehr begünstigen wollte, dessen beliebtester Feldherr er wurde (er soll alle Wünsche seiner Generalität erfüllt haben – mit Ausnahme der Versuche, die neuen Panzer in Schlesien auszuprobieren). Nein, Seebohm gilt als Erfinder der Regel „Von O bis O“, eine Idee, die von Dobrindt aufgegriffen wurde. Weil sich gute Ideen immer durchsetzen, Kennzeichen des Kapitalismus, das ich hier nicht näher ausführen will, hat nun der Gesundheitsminister Jens („Jänschen“) Spahn, CDU, diese seebohmsche Regel umgewandelt in „Von Zwölf bis Zwölf“. In der Zeit von 12 bis 12 (Uhr) fallen für uns Bürger alle Corona-bedingten Einschränkungen. Weder Abstand noch Händewaschen noch Atemschutzmaske sind von 12 bis 12 verpflichtend. Seine Beamten im Ministerium haben diese Idee à la Schabowski „Nach meiner Kenntnis gilt das sofort. Unverzüglich“ umgesetzt. Seine Beamten haben, sie wußten nicht, was der Minister in seiner jeweils zur vollen Stunde abgehaltenen Pressekonferenz genau sagte, diesen unbestimmten Rechtsbegriff in die Verordnung geschrieben. Gilt die Regel „Von Zwölf bis Zwölf“ nun von Mittag bis Mitternacht oder von Mitternacht bis Mittag? Frau Merkel, lame duck der Corona-Zeit: „Das ist nicht so wichtig, was gemeint ist, auf den guten Willen kommt es an. Wer unterwegs sein will, zum Beispiel von München nach Berlin oder von Düsseldorf kommend, wird schon wissen, wann er nicht unterwegs sein darf.“ Auf Nachfrage: „Ja, es stimmt, die Regeln sind von Stadt zu Stadt, von Landkreis zu Landkreis, unterschiedlich. Deshalb arbeiten wir ja mit Unklarheiten und Halbheiten. Von 12 zu 12 ist ein halber Tag. Das versteht doch jeder. Ich appelliere an die Vernunft der Bürger*_innen und an die meiner Nachfolgerin.“