Was wollen die Polen eigentlich

in einem demokratischen Europa? Gute Nachbarschaft jedenfalls nicht. In Polen ist jetzt eine Verordnung des polnischen Bildungsministeriums in Kraft getreten, die den in Polen lebenden Minderheiten zugesteht, daß drei Stunden Schulunterricht in der Woche in ihrer Sprache unterrichtet werden muß. Die Kosten werden vom polnischen Staat getragen. Ausgenommen ist die deutsche Minderheit: für diese Gruppe ist nur eine Wochenstunde vorgesehen. Ein Abgeordnete der die Regierung stützenden Partei „Solidarisches Polen“, deren Vorsitzender der Justizminister Zbiegniew Ziobro ist, fordert: „So viele Rechte für die deutsche Minderheit in Polen, wie die polnische Minderheit und die Polen in Deutschland haben.“ Grundsätzlich nicht falsch. Nur: In Polen ist das Bildungswesen zentralisiert, in Deutschland ist Schule Ländersache. Zweitens: die deutsche Minderheit in Polen lebt mehr oder weniger konzentriert in und um Oppeln und macht dort zehn Prozent der Bevölkerung aus. Die in Deutschland lebenden Polen einschließlich der Aussiedler machen verstreut über Deutschland insgesamt etwa 2,2 Millionen Menschen aus. In Nordrhein-Westfallen, als größtem Bundesland, wird herkunftssprachiger polnischer Schulunterricht geboten (für etwa 5.000 Schüler). Mein polnischstämmiger Freund aus Wuppertal (verstehen Sie nun die häufige Erwähnung dieser Stadt?) sagt dazu: So ein Quatsch. Wir können nicht für jede Einwanderergruppe herkunftssprachigen Unterricht machen. Wäre doch schon ein Erfolg, wenn es überhaupt Schule ohne Fehlstunden gäbe. Was die Polen machen verstößt gegen EU-Recht, aber dessen Regelungen, mit Ausnahme der Geldzuweisungen, werden sowieso nicht anerkannt. Der Europäische Gerichtshof hat jetzt jedenfalls den Polen (und den Ungarn auch) zwei aufs Maul gegeben. Sehr gut. Mal sehen, was Uschi draus macht. Der Zwerg fordert eine Europäische Union ohne Polen. Sonst wird der Zwerg nach Muspellsheim oder Niflheim (abhängig vom Klimawandel) auswandern. Wenn die Polen und die polnische Regierung nicht endlich begreifen, daß die Nachbarschaft mit Deutschland nicht so schlecht ist, dann werden wir Frau Merkel bitten, doch noch einmal mit Herrn Putin zu telefonieren. Nicht wegen der Ukraine, sondern wegen einer fünften Teilung Polens.