Wird der Volkskongreß verkleinert?

Der Zwerg hat ja schon über den Deutschen Volkskongreß mit seinen fast eintausend Mitgliedern geschrieben. Diese Woche fand die sogenannte erste Lesung des Gesetzentwurfs statt. Der Zwerg hat sich entscheiden, den CSU-Vorständlern einige Tempo-Taschentücher zu schicken, damit diese den Schaum vom Maul abwischen können. Da behaupten die bayerischen Mitglieder, daß mit dem Ampelvorschlag Volkes Stimme nicht mehr berücksichtigt werde. In der FAZ wurde dankenswerterweise darauf hingewiesen, daß der 600-Millionen-Andy (vormals strafbefreiter Geldverschleuderer im Bundesverkehrsministerium) seinen Wahlkreis mit 30,7 Prozent erobert hat. Das heißt, 69,3 Prozent derjenigen, die einen Stimmzettel ausfüllten, haben ihn ausdrücklich nicht gewollt. Volksvertreter sehen anders aus. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß auch in Passau nur rund 60 Prozent der Wahlberechtigten überhaupt zur Urne eilten, dann ist der Andy Scheuer nur von rund 18 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt worden. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, daß auch in der Region Passau eine ganze Menge Menschen wohnen, die nicht wahlberechtigt sind – Ausländer, exilierte Preußen, Kinder und so –, dann ist der Scheuer-Andy nur von vielleicht 10 Prozent der Passauer gewählt worden. Volksvertretung sieht wirklich anders aus. Aber, zugegeben, gewählt ist gewählt. Im Wahlkreis München Nord hat ein CSU-Mann gar mit nur 25 Prozent den Berliner Diäten-Trog erreicht. Solche Stimm-Ergebnisse sind (bundesweit) keine Einzelfälle. Kandidaten, die die 50 Prozent überschreiten, sind nur noch eine gaaaanz kleine Gruppe (falls es solche Abgeordneten überhaupt noch gibt). Deshalb ist es verlogen, wenn die CSU-und CDU-Granden von Wahlbetrug und Verfälschung des Wählerwillens und Unrechtsstaat krakeelen. Aber der Zwerg will darüber hinwegsehen: Es sind halt Bayern, die nehmen’s mit der Wahrheit sowieso nicht so genau. Haben Sie schon einmal darauf geachtet, wie häufig die bayerischen Abgeordneten am Bundestags-Rednerpult eine Hand hinterm Rücken verstecken: Nur das Bundestags-Präsidium sieht, daß dabei die Fingerl gekreuzt werden. Einen schönen Sonntag wünsche ich. Ungekreuzt. Mit ausgestreckten Fingern.