Alle Welt schaut auf Huawei

GANZ GROSSE GEFAHR, wenn diese chinesische Firma die Technik für die G5-Internet-Verbindungen liefert. Spionage ist der Stand des Vertrauens. Da sind die USA ganz anders. Die haben im Jahr 2017 ein Gesetz verabschiedet, wonach die Unternehmen verpflichtet sind, auf Wunsch von Sicherheitsbehörden Daten herauszugeben. Das gilt natürlich nur für kriminelle Handlungen, gegen die sich die Unternehmen, wenn sie wollen, gerichtlich zur Wehr setzen können. Doch: was eine kriminelle Handlung ist, entscheidet wiederum der Gesetzgeber. Beispiel: wenn die Regierung will, daß sich alle Bürger der USA wegen der drohenden Gefahr aus Nordkorea oder China bewaffnen (die dortigen Bevölkerungsmassen könnten ja das Land „fluten“) und dies gesetzlich vorschreiben (für Kinder erst ab Schulpflichtalter), dann müßten Apple und facebook usw. die Daten der Unbewaffneten herausgeben. Denn es wäre eine kriminelle Handlung, sich nicht zu bewaffnen. Logo? Logo! Der Unterschied zu China ist klar erkennbar: die USA haben mehr Sterne in ihrer Flagge.

Alle Welt redet von der Seidenstraße

Geschichtsunterricht war ja nie beliebt in der Schule. Welcher Kaiser hat wann und warum auf dem Thron gesessen (Na – Zotengefahr: es war Otto der Beknackte wegen einer Magen-Darm-Erkrankung …). Den einzigen König, den die Jugend kennt ist (Trommelwirbel) Alfons der Viertelvorzwölfte. Na schön, gut. Das weiß die ältere Journaille auch, daß das mit der Geschichtskenntnis nicht so toll ist. Also wird bei Berichten über die Neue Seidenstraße zuweilen darauf verwiesen, daß China einst der Mittelpunkt der Welt war und erst ab dem Mittelalter Europas Waffen bestimmend wurden. In dieser Phase, wo Engländer und Franzosen und Holländer und wir Deutschen (Tsingtauer Bier!) und was sich da alles noch bereicherte, in China einfielen, raubten sie Kunstschätze, die heute in den Museen Europas gezeigt werden. Porzellan, Lackarbeiten, Rollbilder und weiß der Drache, was noch. Ach ja, Teebeutel. Kultur aus sechs Jahrtausenden wurde geraubt. Doch jetzt drehen die Chinesen den Spieß um: sie kaufen unsere Kultur auf. Die kaufen unsere Kulturgüter auf? Das hatten Sie bisher nur mit den Saudis und den Häusern in Kensington verbunden? Oder mit einigen Impressionisten, die weggehen wie wärmste Semmeln. Da sind die Chinamänner anders: die investieren in richtige europäische Kulturgüter. Nicht in so’n Schnickschnack wie Bilder von dem Ohrlosen oder Badewannen  von Beuys und so. China kauft Wertvolleres: Fußballvereine. Keiner schreit auf (die Chinesen haben damals auch nicht aufgeschrieben). Fußball macht unsere Kultur aus. Und die Chinesen kaufen die. Irre. „Hätt i net denkt“ würde die ältere Dame sagen (über 75 Jahr alt, ergrautes Haar). Da verschleudert die FIFA unser wertvollstes Kulturgut.

Man kann nicht alles verstehen

Irgendwie versteht der Zwerg Unwissend die Welt nicht mehr so richtig. Gut, er ist nicht mehr der Jüngste. Da behaupten die US-Amerikaner und einige ihrer Freunde in Europa, daß Westeuropa von russischem Gas abhängig wird, wenn die Gazprom-Pipeline durch die Ostsee geführt wird (was legal sowieso nicht mehr verhindert werden kann). Andererseits wird Westeuropa nicht abhängig von russischem Gas, wenn das Gas durch die Ukraine geführt wird. Ist logisch, nicht wahr? Weil, dann können nämlich die ukrainischen Oligarchen noch abkassieren und die Freunde und Berater von Nr.45 mit frischem Honig versorgen. Eine zu erwartende Mangelversorgung an russischem Gas würde übrigens die Geschäfte der amerikanischen Flüssiggas-Produzenten  beflügeln. Ein zweiter Punkt, den der Zwerg nicht versteht, ist die weltweite Durchsetzung US-amerikanischen „Rechts“. Beispiel Iran. Da verkündet der US-Präsident einen Boykott Irans und alle west­euro­päischen Unternehmen und Länder halten sich dran, denn wenn sie sich nicht daran halten, werden sie bei Betreten US-amerikanischen Bodens verhaftet – obwohl sie nach dem Recht ihres Heimatlandes nichts Verbotenes getan haben. Nicht vergessen: Iran ist für West­europa kein großer Kunde. Aber er ist ein Testfall für die USA in Sachen Machtausübung. Nun kommen wir zu dem dritten Machtanspruch US-Amerikas. Da wird – bisher ohne Beweise – behauptet, der chinesische Huawei-Konzern würde bei einem Mitwirken am neuen G5-Standard Spionage betreiben; nun werden „alle“ hektisch. „Dummerweise“ hat Huawei die bessere Technik, dummerweise wollen die US-Amerika­ner dieses Multi­milliarden-Geschäft allein betreiben, bestenfalls noch mit Subunternehmen aus Europa. Und wenn die Westeuropäer nicht aufpassen, dann wird nach dem Testfall Iran zum Boykott Chinas aufgerufen. Dann wird der mit dem Künstlernamen „Joe“ aber verwirrt aus seinem casual shirt blicken. Dabei: Der Zwerg erinnert sich, daß Smileys Leute die Russen immer mit dem Synonym „Joe“ bezeichneten; der Kaeser hat’s ja Siemens sei Dank bei Nr.45 nicht mit einem belesenen Amerikaner zu tun.

Trump läßt chinesische Handelspraktiken prüfen.

Chinas Handelspraktiken seien unfair, hatte Donald Trump bereits im Wahlkampf erklärt. Jetzt läßt der US-Präsident in einem ersten Schritt prüfen, inwieweit China mit unfairen Handelspraktiken und seiner Industriepolitik, einschließlich des erzwungenen Technologie­transfers und des Diebstahls von geistigem Eigentum, schadet. Nun, Zwerg Unwissend fragt sich, wie kann man diesem Präsidenten geistiges Eigentum stehlen?

Faseln über die Ungefährlichen.

Erinnern Sie sich noch an Franz-Josef Strauß? Der war (für die Jüngeren unter meinen Lesern) u.a. Verteidigungsminister, als Plüsch (oder war er Plum?) tätig, CSU-Vorsitzender (die ganze Zeit über) und zum Schluß als bayerischer Mini-Präsident König in Bayern. Was wollt‘ ich sagen/schreiben? Man kommt ja schnell vom Hölzchen aufs Stöckchen. Ach so, ja, jetzt weiß ich wieder. Also dieser Mann warnte uns vor den Chinesen: ich kann mich noch daran erinnern, wie er von der Gelben Gefahr sprach: „Ich sage nur Kina, Kina“ sagte er (in Bayern wird das „ch“ anders anderswo auf dem Kontinents ausgesprochen). Heute könnte er „Kuka, Kuka“ sagen. Die Gelbe Gefahr (ich will sie nicht so nennen wie unser Kommissar) unterwandern uns, und wir sind auch noch stolz darauf, daß sie deutsche Industrieunternehmen übernehmen (kleines Wortspiel, haha) und die auf Weltstandard bringen (oder so). Ich darf daran erinnern: in Australien (das ist kurz vor Kina) werden Kamele gezüchtet (sic!), angeblich für den Wok. Aber wir Durchblicker wissen – nee, nee, da nich für –, sondern für die Eroberung Europas. Nostradamus in der „Fünften Centurie:“ „In Donau und Rhein wird zum Trinken kommen, das große Kamel“. Und Spengler hat’s auch gesagt. Muß also stimmen?